Montag, 25. Februar 2008

Amish, Kinogänger und andere Kuriositäten

Ich werd jetzt noch mal ein bisschen von meinem Wochenende berichten, da das natürlich meistens nicht schon am Freitagabend vorbei ist.
Nach dem Linner (wenn es Brunch gibt, muss es doch auch Linner geben) am Samstagnachmittag bei dem man das Gefühl hatte, dass wenn Durchschnitt einen Geschmack hat, es genau wie dieses Essen schmeckt, ging es dann spontan ins Kino. Vantage Point. (Ich glaube, der deutsche Titel ist 8 Blickwinkel). Ganz nett gemachter Trailer, den wir ein paar Mal gesehen haben und so fiel die Wahl nicht schwer. Bloß blöd, dass diese Wahl nicht so besonders gut war. Nach einem netten Beginn aus dem wirklich was hätte werden können, wurde es nach der 4. Wiederholung der Ereignisse dann doch etwas langatmig und die Story beschränkte sich eher darauf, dass der Präsident der Vereinigten Staaten gerettet wird. Aber das wirklich Schöne an diesem Film war der vollbesetzte Kinosaal. In einer der letzten Szenen rappelt sich der Bösewicht unbemerkt von Präsident und Held fast noch einmal auf, aber dank des heldenmutigen Eingreifens des amerikanischen Kino-Publikums ("Pass auf!" "Dreh dich um!") wurde das Unheil gerade noch einmal verhindert. Und das ist ja schon mal ein Grund im Kino zu klatschen. Am Ende des Films wurde auch noch einmal kräftig geklatscht, aber ich bin mir nicht sicher, ob es war, weil der Präsident gerettet wurde, der Film so gut war oder einfach aus Erleichterung, dass er nicht 25 Blickwinkel heißt.

Tour mit der Huschebahn in Lancaster County

Am Sonntag ging es dann nach Lancaster County zu den Amish People (das A wird hier auch von den Amis deutsch ausgesprochen). Das sind diese ursprünglich Süddeutschen, die sich noch heute weitestgehend jeder modernen Neuerung verweigern und streng nach der Bibel leben. Genannt werden sie "Pennsylvanian Dutch", wobei dutch hier nicht das englische Wort für holländisch ist, sondern die englische Verballhornung des Wortes "deutsch". Spannend, oder? Wir haben auch einige Pferdebuggys gesehen, aber ich wollte das nicht fotografieren, weil ich mir da so komisch vorkomme. Das ist als wenn Touristen nach Deutschland kommen und sagen "Oh guck mal, die niedlichen Deutschen! Lass uns ein Foto machen." Wir waren dann aber noch in einem Haus, was wie eines von Amischen eingerichtet war und haben da noch einen kleinen Eindruck bekommen.
Zimmer der Frauen

Anschließend ging es zurück nach Princeton, um die Oscar's anzuschauen.
Da wir in den letzten Wochen versucht haben, alle Filme, die für "best picture" bei den Academy Awards nomiert waren, zu sehen und nur "Atonement" nicht kannten, konnten wir uns ein recht gutes Bild machen. Ich fand "No Country for Old Men" auch sehr gut, hätte allerdings erwartet, dass "There will be blood" den Oscar für den besten Film gewinnt. Dafür hat dieser Film ja den Oscar für den besten Hauptdarsteller bekommen, was Daniel Day-Lewis im Film wirklich unter Beweis gestellt hat.
Eine Oscarnacht endet allerdings erstaunlich unspektakulär. Nach der Übergabe des "best picture"-Awards heißt es: "Kommt gut heim und fahrt vorsichtig".

1 Kommentar:

ich hat gesagt…

Es ist wirklich herzerfrischend Deine Kommentare zu lesen. Es ist ein wirklich guter blog.