Freitag, 29. Februar 2008

Na gut...

Die Erklärungen waren ja eher schwach, ne? Aber Michaels hat mir so gut gefallen. Bin schon gar nicht mehr bockig. Ich glaube einfach, dass der Counter kaputt ist. ;)
Ich muss jetzt schnell los, weil es heute nach Baltimore geht, um MR-Datensätze aufzunehmen.
Tschühüß

Montag, 25. Februar 2008

Amish, Kinogänger und andere Kuriositäten

Ich werd jetzt noch mal ein bisschen von meinem Wochenende berichten, da das natürlich meistens nicht schon am Freitagabend vorbei ist.
Nach dem Linner (wenn es Brunch gibt, muss es doch auch Linner geben) am Samstagnachmittag bei dem man das Gefühl hatte, dass wenn Durchschnitt einen Geschmack hat, es genau wie dieses Essen schmeckt, ging es dann spontan ins Kino. Vantage Point. (Ich glaube, der deutsche Titel ist 8 Blickwinkel). Ganz nett gemachter Trailer, den wir ein paar Mal gesehen haben und so fiel die Wahl nicht schwer. Bloß blöd, dass diese Wahl nicht so besonders gut war. Nach einem netten Beginn aus dem wirklich was hätte werden können, wurde es nach der 4. Wiederholung der Ereignisse dann doch etwas langatmig und die Story beschränkte sich eher darauf, dass der Präsident der Vereinigten Staaten gerettet wird. Aber das wirklich Schöne an diesem Film war der vollbesetzte Kinosaal. In einer der letzten Szenen rappelt sich der Bösewicht unbemerkt von Präsident und Held fast noch einmal auf, aber dank des heldenmutigen Eingreifens des amerikanischen Kino-Publikums ("Pass auf!" "Dreh dich um!") wurde das Unheil gerade noch einmal verhindert. Und das ist ja schon mal ein Grund im Kino zu klatschen. Am Ende des Films wurde auch noch einmal kräftig geklatscht, aber ich bin mir nicht sicher, ob es war, weil der Präsident gerettet wurde, der Film so gut war oder einfach aus Erleichterung, dass er nicht 25 Blickwinkel heißt.

Tour mit der Huschebahn in Lancaster County

Am Sonntag ging es dann nach Lancaster County zu den Amish People (das A wird hier auch von den Amis deutsch ausgesprochen). Das sind diese ursprünglich Süddeutschen, die sich noch heute weitestgehend jeder modernen Neuerung verweigern und streng nach der Bibel leben. Genannt werden sie "Pennsylvanian Dutch", wobei dutch hier nicht das englische Wort für holländisch ist, sondern die englische Verballhornung des Wortes "deutsch". Spannend, oder? Wir haben auch einige Pferdebuggys gesehen, aber ich wollte das nicht fotografieren, weil ich mir da so komisch vorkomme. Das ist als wenn Touristen nach Deutschland kommen und sagen "Oh guck mal, die niedlichen Deutschen! Lass uns ein Foto machen." Wir waren dann aber noch in einem Haus, was wie eines von Amischen eingerichtet war und haben da noch einen kleinen Eindruck bekommen.
Zimmer der Frauen

Anschließend ging es zurück nach Princeton, um die Oscar's anzuschauen.
Da wir in den letzten Wochen versucht haben, alle Filme, die für "best picture" bei den Academy Awards nomiert waren, zu sehen und nur "Atonement" nicht kannten, konnten wir uns ein recht gutes Bild machen. Ich fand "No Country for Old Men" auch sehr gut, hätte allerdings erwartet, dass "There will be blood" den Oscar für den besten Film gewinnt. Dafür hat dieser Film ja den Oscar für den besten Hauptdarsteller bekommen, was Daniel Day-Lewis im Film wirklich unter Beweis gestellt hat.
Eine Oscarnacht endet allerdings erstaunlich unspektakulär. Nach der Übergabe des "best picture"-Awards heißt es: "Kommt gut heim und fahrt vorsichtig".

Samstag, 23. Februar 2008

Miscellaneous

Diejenigen von euch, die viel mit Computern zu tun haben, dürfen jetzt nicht ins Wörterbuch gucken und den Titel des Posts nachschlagen, bei allen anderen weiß ich eh, was sie grad machen. ;)

Gestern war es dann endlich so weit: unsere langersehnte erste Washington-Road-Party. Thema "Bad Taste"


Die Bad-Taste-Crew: Julia, Jan, Rob, Mariechen

Man beachte bitte meine schöne Blume. Die hat ein sehr niedliches Lächeln und ich hab mich den ganzen Abend gut mit ihr verstanden. Und eigentlich waren auch alle ganz schwer neidisch auf mein Blümchen.
Hm, soll ich jetzt erzählen, dass die Party suuuuperlustig und totaaaaal großartig war, damit ihr alle neidisch seid auf die vielen tollen Sachen, die ich erlebe?
Nö. War sie nicht. Hab mich nur den ganzen Abend mit Eugene (mein mitgeschleifter Mitbewohner), Rob und Julia unterhalten. Dafür hätte ich jetzt nicht unbedingt ein hässliches Kleid anhaben müssen.

In diesem Post möchte ich auch meinen besten Kommentarschreiber küren:
Juliane, du hast gewonnen!
Die Auswahl erfolgte völlig subjektiv und kann nicht begründet werden. Doch, doch, kann ich begründen: Juliane, du verstehst mich einfach. Danke.


Surf City letztes Wochenende


Feierabendbild

Ich bin heute unkreativ. Vielleicht sollte ich Jans Masche probieren und sagen, dass ich mit dem Bloggen aufhöre und hoffen, dass ganz viele Leute sagen: "Nein Marie, tu uns das nicht an!!" Aber so bin ich ja nicht. Ich schreibe mit stoischer Gelassenheit weiter.
Also bis zum nächsten Mal. Gleiche Stelle, gleiche Welle. Licht aus, Spot an. Klingt komisch, ist aber so.

Freitag, 22. Februar 2008

Was ist der Unterschied zwischen deutschem und amerikanischem Schnee?

Deutscher Schnee fällt einfach irgendeinen Tag im Jahr vom Himmel (vorzugsweise im Winter und bei Minusgraden) und beschert einigen Autofahrern eine kräftige Überraschung, da es ja durchaus ungewöhnlich ist, dass es im Winter schneit und Winterreifen ja sowieso überbewertet sind. Hat es dann aber 2-3x geschneit, geht das mit dem Autofahren dann auch wieder ganz gut, weil man sich ja an alles irgendwann gewöhnt.
Amerikanischer Schnee ist anders. Er wird ungefähr 3 Tage vorher angekündigt wie bei uns vielleicht Eisregen zwei Stunden vorher. Er scheint ungefähr so gefährlich zu sein wie ein Hurricane (na ok, bei den Strommasten kein Wunder) und wenn er fällt, dann fährt man halt nicht mit dem Auto. Könnte ja sein, dass man langsamer fahren muss als sonst. So war's dann heute morgen schön leer auf der Straße. Also abgesehen vom Schnee, weil die Räumfahrzeuge scheinbar auch Angst hatten sich vor 9 auf die Straßen zu begeben. Im Radio haben sie dich derweil darauf hingewiesen, dass du lieber zu Hause bleiben solltest. Warum doch gleich?? Es ist doch nur Schneeeeeheeeee.... und selbst der ist mittlerweile schon wieder so gut wie weg, weil ja Temperaturunterschiede von 10Grad pro Tag hier keine Seltenheit sind. Man kann's ja auch übertreiben. (So wie ich in meinem Blog immer um zu testen, ob Leute Humor haben -> das an den Kommentarschreiber im Post "Waschsalon" ;) )
Ansonsten unterscheidet sich amerikanischer Schnee überhaupt nicht von deutschem. Beide weiß, flauschig, schön und wenn man rüberfährt dreckig, eklig und glatt. So wie Schnee eben so ist.

Dienstag, 19. Februar 2008

Toll Hike on the Turnpike

Da ich grad durch ein Kommentar wieder auf die Geschichte gebracht wurde und ich ja sonst nichts zum Schreiben hab, berichte ich mal über das Thema, was schon seit Anfang Januar die Morgensendung eines Radiosenders beherrscht (für weitere Informationen verweise ich auf Jans Blog).
Jeden Morgen wird dort lang und breit über die Erhöhung der Gebühren für die New Jersey Turnpike (das ist eine gebührenpflichtige Straße) diskutiert. Das eigentlich schöne daran ist, dass es so typisch amerikanisch ist. Die haben dann halt immer Anrufer, die sich über die 800% Erhöhung aufregen oder gegen den Governor schimpfen können. Die Gebühren sollen erhöht werden, um zum einen natürlich die Straßen zu reparieren, zum anderen aber um das Staatsbudget ein bisschen aufzubessern. Damit können sich die New Jerseyaner nun scheinbar nicht so wirklich anfreunden und in der Absicht die Wogen zu glätten sagte Governor Coryine die folgenschweren Worte: "but pigs will fly over the Statehouse before there's a realistic level of new taxes or spending cuts that can fix this mess".
Das war nun Wind auf die Mühlen der Gegner und so wurde flugs die "Flying Pig Coalition" gegründet, die dann gleich jeden Morgen neue Mitglieder werben konnte.
Und vor ein paar Tagen war es dann soweit... Anhänger, Mitglieder oder wie man sie auch bezeichnen möchte, der Flying Pig Coalition machten sich mit Helium-Schweineluftballons auf dem Weg zum Statehouse.
Ob die fliegenden Schweine nun was geändert haben, man mag es bezweifeln, aber ne niedliche Idee ist es doch allemal.

Mittwoch, 13. Februar 2008

Frank, Bob, Chuck and John

Sooo, jetzt wird's mal Zeit für einen englischen Eintrag. Geklaut aus einer Mail an MaPa.


Since my arrival I have had to kill 5 or 6 bugs which were in my room, and you know that I'm really scared of these creatures. I even can't kill them because I feel so disgusted and I can't get closer to them than 30cm. First I have to say that I've no idea where they're coming from. There are mosquito nets in front of my windows and the door is closed the whole day. Anyway, three days ago I had another bug in my room and apparently it knows how to hide or how to be unreachable for 2 days. I told Rob about it and he only told me that I should call it "Frank". So my bug had a name. But two days later I killed Frank and I was really relieved that I can sleep well again. So I told Rob that I killed it and he was really angry about it. He asked why I didn't bring it out of the house and I tried to explain that I can't touch the things and so on, but he made me really feel guilty that I killed an animal. So I told him he has to bring it out the next time. And yesterday I observed 3(!) bugs on my plant (I think Rob wants to call them Bob, Chuck and John). It was so disgusting.... *brrrr* Because we were out for dinner, I asked Rob if he wanted to come into my room and get rid of my plant. Maybe put it outside or something like that. He also hates bugs but he came in my room, looked at the bugs and he said: "hey marie, they're happy on your plant, I promise they will not move away from it". Was he kidding? I'm totally scared of bugs and I can't sleep in a room if I know there are at least 3 bugs!! And I tried to explain and I begged him to carry the plant away but he felt sorry for the bugs (for bugs!!) so he didn't want to put them in the cold. "They will die in the cold". Who cares? I hope they will die. I think that wasn't what he wanted to hear and now my plant is in the hall. With the bugs on it so that they can have a nice life. But what about me? I have to pass by it every day. I don't have a nice life... *sigh*
Yeah, that was my bug story. Do I have any responsibility 'cause I'm called "Mariechen"-bug? Hopefully not. Crazy Rob. He rescued the bugs. Who rescues me?

Dienstag, 12. Februar 2008

Philly und Atlantic City

Nach einer netten Wohnungseinweihungsfeier mit lauter verrückten und weniger verrückten Franzosen ging es dann am Samstag nach Philadelphia zur Autoausstellung. Dort gab es vorallem amerikanische Autos zu sehen, die man sowieso jeden Tag auf der Straße sieht, aber auch ein paar schicke Autos, wovon ich bitte später mal eins haben möchte! :)

Chevrolet Camero

Rob hat sich amüsiert, dass ich bei den vielen schicken Autos, die es da gab, ausgerechnet ein Poster von einem Vibe mitgenommen habe, aber schliesslich hab ich ja keinen Ferrari und nun hab ich ein schickes Poster im Zimmer hängen von meinem kleinen Ponti.
Interessant war, dass es immer Hinweistafeln gab auf denen auch stand wieviel die Autos verbrauchen und was das im Jahr ungefähr an Benzinkosten sind. Meistens waren das so 13 Meilen pro Gallone. Zum Vergleich: mein Ponti fährt runde 30 Meilen pro Gallone, was ungefähr 8l/100km sind. Beim Hummer waren die Zahlen auf den Tafeln dann gleich gar nicht mehr da. Der Hubraum war allerdings angegeben: schnuckelige 6,2l.

Da Marco und sein Kollege den Weg vom Flughafen nach New Brunswick nicht so einfach gefunden haben, sind Rob und ich dann allein essen gewesen und später in der "It-Bar", die eigentlich Winberie's heißt.

Am nächsten Tag ging es dann samt Marco und Kollege nach Atlantic City. Das ist eine Stadt am Atlantik (Überraschung!), die eigentlich vorallem für ihre Casions bekannt ist.
Bei schönstem Wetter (25° Fahrenheit wärmer als vorhergesagt) haben wir dann einen schönen Spaziergang am Strand entlang gemacht, der auf dem Rückweg dann leider in einen Sandsturm ausgeartet ist, was uns aber recht viel Spaß gemacht hat.



Danach ging's dann erst ins "Hooters" (dürfte einigen ein Begriff sein) und dann in zwei Casinos, wo aber niemand von uns so richtig Geld verlieren wollte. Aber für den Amerikaner scheint da die Welt noch in Ordnung zu sein, da man dort sogar noch in einem öffentlichen Gebäude rauchen darf und nicht zu vergessen sein hart verdientes Geld an tausenden von Slotmachines verspielen kann.

und noch mehr Autos
Autoshow 09.02.08


Atlantic City
Atlantic City 10.02.08

Montag, 11. Februar 2008

Wetterupdate

Es ist Montag, der 11.02.08, 8.17Uhr Ortszeit. Es ist sonnig, strahlendblauer Himmel und es herrschen Temperaturen (ist es nicht eigentlich nur eine Temperatur?) von -11° Celcius.
Es ist KALT! Wie kann es denn innerhalb von 5 Tagen mehr als 30° kälter werden? *bibber*
Mein Auto war übrigens wie meist bei Minusgraden nicht zugefroren. Die Luft ist also staubtrocken. Das macht in Verbindung mit dem Chlorwasser hier so richtig schöne glatte, gut durchfeuchtete Haut, so dass mein Hände im Moment ein bisschen so aussehen als hätte ich neuerdings Neurodermitis. Naja, oder Lepra.
Da man in den Restaurants auch meist ungefiltertes Wasser aus dem Wasserhahn bekommt oder eben Sirupcola mit Chlorwasser, hab ich es schon geschafft, mir zwischenzeitlich einen schönen roten Halbkreis über der Lippe zu züchten, weil meine Haut da dann etwas empfindlich war. Aber dafür hat man beim Essen immer dieses Schwimmhallenfeeling. Ist ja auch nicht schlecht.

Mittwoch, 6. Februar 2008

Wetterupdate

Es ist Mittwoch, der 06.02.08, 17.10Uhr Ortszeit und es sind 21° im Schatten (hab schon lange keine Sonne mehr gesehen).
Celsius wohlgemerkt.
Wer braucht da schon einen Praktikumsplatz in Zypern?

Dienstag, 5. Februar 2008

Nach Superbowl nun Supertuesday

Jaja, das Land der "Super"lative.
Am Sonntag wurde mir durch unseren persönlichen Sportkommentator Rob das Footballspiel doch etwas näher gebracht als ich gedacht hätte und das letzte Viertel des Spiels war sogar für mich ziemlich spannend. Am Ende war es dann nach einer bis dahin ungeschlagenen Serie die erste Niederlage für die als haushoch überlegen eingestuften New England Patriots in dieser Saison und somit wurden die New York Giants die Gewinner des 42. Superbowls.
Und heute ist nun Supertuesday oder mein persoenlicher Lieblingsname "The Tuesday of Destiny". Klingt doch wie der Titel für nen neuen Katastrophenfilm. Kommt der Wahrheit auch recht nah, da wie ihr (gebildeten Europäer) sicherlich wisst, heute in 24 Staaten die Vorwahlen durchgeführt werden. Mir ist heute morgen auf dem Weg zur Arbeit erstmal n aufgeregter Ami mit nem Obama-Plakat fast ins Auto gerannt. Kann den ja nun leider auch dann nicht wählen, wenn der sein Leben dafür auf's Spiel setzt.
Naja, mal sehen, was am Ende beim Kampf "schwarz gegen weiß, Mann gegen Frau" herauskommt. Die Republikaner ignoriere ich jetzt einfach mal ganz. Ist vielleicht auch besser so.

Sonntag, 3. Februar 2008

Carnegie Lake

Ein paar Bildchen von meinem Spaziergang heute.





Und damit ihr nicht glaubt, dass das Quatsch ist mit den Strommasten:















Fotoalbum
Carnegie Lake 03.02.08

Samstag, 2. Februar 2008

Waschsalon

Da sich meine Vermieter fast vor Freundlichkeit überschlagen und ich zwar zwei Bügelbretter zur Auswahl hab und auch ein Bügeleisen, aber ich doch zum Waschen bitte in den Waschsalon fahren soll, weil - ja, warum eigentlich? - war ich also vor einiger Zeit das erste Mal dort.
Ist jedenfalls ganz nett da, weil es ca. 100 Hinweisschilder gibt (immer zweisprachig: englisch und spanisch), dass man doch alles wieder aufräumen soll, gucken soll, dass man alles aus den Maschinen rausgeräumt hat, bis wann man die letzte Maschine anschmeißen darf und dass man die Maschine nicht öffnen sollte, wenn grad bis zum Anschlag Wasser drin steht.
Natürlich sind auf jeder Maschine auch Anleitungen zum Waschen, aber das beste ist, pro Maschine gibt es ein unübersehbares Schild: DO NOT put any person in this washer!
"Ach verdammt, das passt mir jetzt aber wirklich gar nicht."
Naja, wer auf Colaflaschen raufschreibt, dass man nicht zu McDonald's gehen kann, um sie dort beim "free refill"-Automaten wieder aufzufüllen, der muss sowas natürlich auch auf eine Waschmaschine schreiben. Sicher ist sicher und Sicherheit wird hier ja groß geschrieben (zumindest das deutsche Wort).

Freitag, 1. Februar 2008

Jaqueline

Nachdem ich heute meinen ersten Monat in Amerika hinter mir habe und damit schon ein Drittel der kompletten Zeit hier (wie konnte das eigentlich so schnell gehen?), kann man sich ja schon mal fragen, wie denn Amerika so insgesamt ist.
Ursprünglich war es ja nicht so unbedingt mein Traum, einen längeren Aufenthalt in den USA zu haben, weil man ja doch von einigen Ländern schon vorher eine ziemlich ausgeprägte Meinung hat, aber als das mit dem Praktikum dann alles feststand, war ich natürlich schon gespannt, was da in Wirklichkeit auf mich zukommen wird. Ja, und nun bin ich hier und find's super, was natürlich auch zu einem großen Teil daran liegt, dass Siemens so viele Praktikanten in meinem Alter hat und man schnell Anschluss findet. So ist man eigentlich immer irgendwo unterwegs und sieht so sicherlich mehr als man auf sich allein gestellt erkunden würde.
Naja, nun zu meinen Eindrücken.
Also eins hat sich leider seit dem ersten Eindruck noch nicht geändert: das Essen ist einfach furchtbar hier. Ich kann nicht mal so genau in Worte fassen warum (bin ja sowieso ein Mäkelfritze, was Essen angeht), aber irgendwie ist das alles nichts. Allerdings muss man sagen, dass man im Supermarkt alles so einkaufen kann, dass man das gleiche kochen kann wie in Deutschland. Bloß blöd wenn man keinen Herd hat. Naja, dafür hab ich ja dann die Wahl zwischen 3 Kühlreihen mit Mikrowellengerichten. Großartig. Amerika wäre wahrscheinlich das Paradies für Single-Männer.
Das tollste ist, dass ich immer gedacht hab, dass Amerika ein total modernes Land ist, aber wenn man die Strommasten hier sieht, denkt man, man ist in einem Dritte-Welt-Land angekommen. Wenn die noch zwei Jahre halten, dann ist das schon lange. Ich hoffe schon die ganze Zeit, dass es nicht schneien wird, denn dann sind die garantiert sofort hin. Also für die Ewigkeit wird hier nichts gemacht. Wenn ich manchmal an Baustellen für Wohnhäuser vorbeikomme, wundere ich mich nicht mehr, dass die Amis ständig umziehen, weil die Häuser ja kaum 10 Jahre halten können. Ich würd mich nicht mal trauen, einen Nagel in die Wand zu schlagen.
Aber was hier wirklich toll ist (Ausnahmen gibt's natürlich immer), sind die Leute. Das fängt schon damit an, dass man hier immer gefragt wird, wie's einem geht. Gut, das wird dann auch wieder relativiert, wenn das an der Supermarktkasse ist und das Mädel einen Gesichtsausdruck hat, als würde sie dir am liebsten sonst was antun, aber prinzipiell ist das doch mal eine nette Eigenschaft. Apropos nett. Als wir auf dem Weg nach Boston waren, haben wir in einer kleiner Stadt zum Essen angehalten und auf dem Parkplatz ist dann ein Feuerwehrauto vorbeigefahren. MaPa wissen ja, dass ich Feuerwehrautos mag. :) Jedenfalls hab ich das dann fotografieren wollen und als der Feuerwehrmann das gemerkt hat, hat er das Blaulicht eingeschaltet. Extra für mich. Toll, ne? Kling ich grad zufällig wie ein kleines Kind? Hm, mir egal!
Und heute morgen kam ich wie immer gegen acht in die Küche, um mir einen Tee zu machen. Alle Getränke gibt's bei Siemens übrigens kostenlos. Jedenfalls wurden grade die Cola-Automaten gefüllt und auch die Süßigkeiten (nicht kostenlos) für den anderen Automaten. Und jedenfalls hat der Typ mich dann angequatscht und wollte wissen wo ich herkomme, wie es mir gefällt und sowas und als ich dann los wollte, hat er mir dann auf einmal einen Haufen Süßigkeiten in die Hand gedrückt. Würde man in Deutschland von nem Colaautomatenauffüller angequatscht werden? Nein! Andere positiver Aspekt war, dass ich scheinbar so aussehe als wenn ich viele Süßigkeiten nötig hätte. Also bin ich noch nicht kugelrund geworden. (Ihr könnt also weiterhin auf Gewichtszu- oder abnahme wetten).
Naja, Sparsamkeit ist nun wirklich keine Eigenschaft der Amerikaner. Ich hab diese Woche eine Flasche Fanta und eine Schachtel mit 5 Dvd-Rohlingen gekauft und hab dafür 3(!) Tüten gekriegt. Zwei, weil die Falsche ja so unglaublich schwer is und nicht, dass noch eine Tüte reißt und die dritte musste sein, weil die DVDs ja klein sind und dann müssen die natürlich auch in eine kleine Tüte. Da reicht nicht die eine große Tüte, in die noch 3 Fantaflaschen reingepasst hätten. Nee, nee. Am Anfang dachte ich ja noch, ich kann die Tüten als Mülltüten nehmen, aber da muss ich schon pro Tüte nur ein Stück reinschmeißen und selbst dann schaff ich es ja nicht, wenn ich soviele Tüten krieg.
Ein weiteres Beispiel ist die amerikanische Mitbewohnerin eines anderen Praktikanten. Diese lässt immer (auch nachts) das Licht im Flur an. Als er ihr erklären wollte, dass ja nachts da keiner langgeht und man das ja dann vielleicht für die 6-8 Stunden ausmachen könnte, war ihre (durchaus logisch nachvollziehbare Antwort), dass das ja Quatsch ist, weil sie sonst das Licht ja am nächsten Morgen wieder anschalten müsste. Äh ja... klar! Stimmt, jetzt wo sie es sagt. Seitdem zieh ich nachts auch meine Sachen nicht mehr aus, weil ich sie ja sonst am nächsten Morgen wieder anziehen muss.
Manche Vorurteile stimmen eben doch.
Aber alles in allem find ich es wirklich richtig gut hier. Allerdings wahrscheinlich auch nur deshalb, weil ich weiß, dass es nicht für immer ist. Aber 3 Monate länger könnten es wirklich sein.

Scrollen nutzt nichts, gibt keine Bilder heute. Ätsch....

Achja, wer sich fragt, was der Titel soll, kann sich gerne an Hein wenden. Danke.